Kurioses am Fenster III

Die Zaungäste von Mittwochnacht

Die Impro­vi­sa­ti­ons­stun­de fin­det — in Erman­ge­lung ande­rer attrak­ti­ver Trai­nings­zei­ten — zu nacht­schla­fen­der Stun­de statt: Mitt­wochs von 21–22 Uhr plus.

Ein unver­wüst­li­cher Hau­fen — manch­mal auch nur ein Häuf­lein — Impro­vi­sa­ti­ons­freu­di­ger ent­facht dann die bun­ten Lam­pen und steppt ein­fach drauf­los — frei, quer durch den Raum, man weiß nie, was es wird, es ist immer neu und bleibt immer span­nend. Es sind vor­wie­gend jun­ge Leu­te, die da zusammenkommen.

Eines Abends hat­ten wir zu ers­ten Mal irgend­wie “ech­tes” Publi­kum: Jemand bemerk­te, dass wir nicht allein sind. Es gibt ja Leu­te, die spü­ren, wenn sie beob­ach­tet werden…

Nun denn. Aus der Dun­kel­heit starr­ten uns jeden­falls meh­re­re Augen­paa­re an — sie kleb­ten außen am Fens­ter, und sie gehör­ten zu einer Hand­voll jun­ger Ker­le, die sich außen an den Sim­sen — ganz offen­bar unter grö­ße­rem Kraft­auf­wand — hoch­ge­zo­gen hat­ten, um unse­rer Ses­si­on bei­zu­woh­nen. Offen­sicht­lich hat­ten sie ihren Spaß. Der Spaß war dann auch kurz­zei­tig auf unse­rer Sei­te, als wir rea­li­sier­ten, was uns da ins Netz gegan­gen war. Als wir jedoch Kon­takt auf­neh­men woll­ten, ver­schwan­den die scheu­en Wesen in die Nacht. Was hät­ten das für Step­t­än­zer abge­ge­ben-! Ent­täuscht kleb­ten nun wir mit unse­ren Nasen am sel­ben Fens­ter, wo eben noch unse­re Zuschau­er geklebt hat­ten, und such­ten die Stra­ße ab. Aber sie waren schon fort.

Im Nach­hin­ein war es ärger­lich, dass wir kein Fens­ter offen gehabt hat­ten — denn unse­re Fens­ter sind recht gut iso­liert. Und so haben unse­re Zaun­gäs­te mög­li­cher­wei­se gar nicht gemerkt bzw. gehört, dass wir steppen! :(

Wer weiß, ob sie dann nicht noch ein Weil­chen geblie­ben wären…!? :)